Kann man dank KI wirklich besser und bessere Geschichten schreiben? Ich will es wissen und starte daher meine eigene kleine Testserie:
Test 1: "Mache aus einer Pressemitteilung eine Story"
Mein erster Versuch ist eine ganz simple Frage: Kann Chat-GPT 4 eine klassische Pressemitteilung in ein Story umwandeln? Versteht der Computer überhaupt, was eine Geschichte ausmacht? Das Ergebnis ist erstaunlich und überraschend. Aber lesen Sie selbst:
Test 2: "Erzähle aus verschiedenen Perspektiven"
Die größte Kraft der Geschichte ist ihr Identifikationsangebot. - Geschichten werden aus der Sicht einer Person erzählt. So können wir uns auf die Erzählwelt einlassen und miterleben. Kann Chat-GPT so eine Erzählperspektive einnehmen und uns in die Story mitnehmen? Und das auch noch für Unternehmenstexte? Weiterlesen:
Test 3: "Finde eine gute Story-Idee"
In meinem dritten Testlauf mache ich mich auf die Suche nach einer guten Story-Idee. Zugegeben, Corporate-Stories sollten eigentlich real sein, daher ist es fast unmöglich für Chat-GPT hier etwas zu finden. Aber die KI kann doch nützlich sein bei der Suche nach dem richtigen Plot. Wie? Lesen Sie selbst:
Test 4: "Wechsle den Stil der Story"
Daniela Rorig beschreibt in ihrem großartigen Buch "Texten können" fünf unterschiedliche Stil-Ideen für Stories. Von der Anekdote bis zur Beichte. Ein Plot - und eine Pressemitteilung - kann ganz unterschiedlich erzählt werden. In dieser Testserie will ich wissen, ob man Chat-GPT für diese Varianten nutzen kann und ob sich das für die Unternehmenskommunikation lohnt. Aber lesen Sie selbst:
Vier von fünf Bürger:innen sehen in Fake News eine wachsende Bedrohung für Demokratie und gesellschaftlichen Zusammenhalt (Stiftung Zukunftsfragen 2023). Zugleich antworten zwei Drittel der Unternehmen und Agenturen auf die Frage, wie sie sich auf die Erkennung von Desinformation vorbereiten: "Wir verlassen uns auf die individuellen Kompetenzen/Erfahrung unserer Kommunikationsmitarbeiter" (European Communication Monitor 2023).
Reicht das? Wohl kaum. Deswegen sind alle Akteure und Institutionen der Kommunikationsbranche aufgefordert, zu diskutieren und mitzubestimmen, wie wir mit der neuen Technologie umgehen. Diskutieren Sie mit! "Echt jetzt? KI in der PR" ist eine Initiative - losgetreten von Prof. Dr. Michael Bürker, Landesvorsitzender der DPRG Bayern und Petra Sammer. Sie will sensibilisieren für die grundlegenden Folgen des (unreflektierten) Einsatz von generativer KI in der Unternehmenskommunikation. Dafür haben wir fünf Thesen formuliert:
These 1: Generative KI verändert den Umgang mit Information. Texte, Grafiken, Fotos und Videos lassen sich kreativ und effizient erstellen und bearbeiten.. Das eröffnet Chancen und Risiken für die Unternehmenskommunikation. Beides muss von Professionals offen und kritisch reflektiert werden.
These 2: Realität trifft mehr und mehr auf Fiktion. Durch den zunehmenden Einsatz von generativer KI bei Texterstellung, Bildgestaltung und Videoproduktion wird es für Mediennutzer:innen schwieriger zwischen authentischen (faktisch-nachprüfbaren) und künstlich erzeugten (fiktionalen) Medieninhalten zu unterscheiden.
These 3: Verunsicherung untergräbt Vertrauen. Irritation und Misstrauen gegenüber Information untergraben das Vertrauen aller Kommunikationsteilnehmer. Damit ist nicht nur die Medienlandschaft und die Grundlage professioneller PR in Gefahr. Dies bedroht langfristig Demokratie und gesellschaftlichen Zusammenhalt.
These 4: PR braucht Selbstverpflichtung . Professionelle Kommunikatoren:innen stehen besonders in der Pflicht. Es ist unsere Verantwortung mit generativer KI reflektiert und sorgsam umzugehen, deren Anwendung klar und eindeutig kenntlich zu machen und keine Desinformation (FakeNews) zu verbreiten (auch nicht für vermeintlich kreative Zwecke).
These 5: KI-Richtlinien kennen, anerkennen, anwenden. Wir empfehlen Unternehmen, Organisationen, Institutionen und Agenturen eigene Richtlinien für den Einsatz von KI in ihrer Kommunikationsarbeit zu entwickeln. Dabei sollen Sorgfaltspflichten (v.a. 4-Augen-Prinzip, Prüfung von Inhalt, Herkunft und Wahrheitsgehalt) und Freigabeprozesse (Abnahme, Freigabe und Publikation durch verantwortliche Personen) definiert werden. Mitarbeitende sollen auf das Abschätzen von möglichen negativen Folgen sowie Absender-Transparenz und Kennzeichnung verpflichtet werden. Der Deutsche Rat für Public Relations (DRPR) hat Anfang September 2023 Richtlinien zum Einsatz von KI in der PR vorgelegt (als Ergänzung der allgemeinen Ethik-Richtlinien der PR-Branche (Deutscher Kommunikationskodex, Code of Athens, Code de Lisbonne). Mit diesen Richtlinien ist ein erster Schritt gemacht, um unsere Branche auf die Herausforderungen, Risiken und auch ethischen Fallstricke aufmerksam zu machen.
Wir denken, es braucht mehr Diskussion, mehr Aufklärung, mehr Sensibilisierung zu diesem Thema.
KI in der PR: Kennzeichnen oder nicht? Die Positionen in der PR-Branche zu dieser Frage reichen von „bitte rigoros“ bis „nicht nötig“. In diesem Artikel kommen DRPR-Vorsitzende Elke Kronewald, DPRG Bayern-Vorstand Prof. Michale Bürker, sowie Kommunikationsprofis wie Sascha Stoltenow und Petra Sammer zu Wort: Der Mensch als finale Instanz
Wie wollen Sie KI in der Unternehmenskommunikation, in der PR, in Social Media und Marketing einsetzen? Welche Kriterien und Richtlinien legen Sie bei der Nutzung dieser neuen Tools an? Diskutieren Sie mit Ihrem Team, um die Rahmenbedingungen zu klären, mit denen Sie auf die neuen Möglichkeiten von generativer KI - in Apps, Suchmaschinen und sonstigen Hilfsprogrammen und Tools zurückgreifen.
Hier finden Sie eine Anleitung zu einem Workshop - geeignet für bis zu 20 Teilnehmende - einfach zum Download. Mit Ablaufplan, Diskussionsbeispielen, Argumentationshilfen, Glossar und weiterführender Literatur.
Guidelines für Bild & Bewegtbild
Richtlinien und Ethik-Kodizes der PR
Allgemeine Empfehlungen, Richtlinien und Ethik-Kodizes